Wir sind auf Bali gelandet – und wir merken dies sofort an der schwülen Luft, die uns beim Verlassen des Flugzeuges umhüllt. Es ist eine feuchte Wärme, die an das drückende Klima im Sommer in Hamburg erinnert. Und doch ist es hier angenehmer, auch wenn wir binnen Sekunden durchgeschwitzt sind. Der Unterschied liegt darin, dass man im norddeutschen Sommer eigentlichen immer völlig fertig ist und sich nicht bewegen mag. Das ist hier anders. Wir sind neugierig und wollen erkunden, erforschen, entdecken. Wir kämpfen uns durch die Formalitäten der Einreise und kaufen gleich erste Sim-Karten am Flughafen. Das müsste man nicht, irgendwo da draußen zahlt man sicherlich etwas weniger. Aber wir wollten zumindest zu Beginn unsere Erstorientierung mit der Möglichkeit, etwas googlen zu können, erleichtern. Wir merken beim Verlassen des Flughafens sofort, dass wir in Asien sind, denn es herrscht überall Gewusel. Asien ist der Inbegriff des Gewusels – sicher mal weniger, mal mehr. Aber dort, wo sich  viele Touristen aufhalten, bewegen sich noch viel mehr Asiaten hin und her. Und zu diesen Orten zählt Bali definitiv.

Beim Verlassen des Flughafens stoßen wir auf einen Pulk von Balinesen mit Schildern in der Hand: Fahrer, Guides, Vermieter. Alle wollen ihre Gäste abholen – und es sind schier unendlich viele. Und doch machen wir blitzschnell ein Schild mit unserem Namen aus. Und auch der Besitzer dieses Schildes fixiert uns bereits – ohne uns jemals zuvor gesehen zu haben. Es ist die Intuition, die alles regelt – wie so oft in Asien. Unser Fahrer, freundlich und hilfsbereit, hilft uns mit dem Gepäck. Wir steigen ein und los geht es – rein in den permanenten und immer währenden Verkehrsinfarkt Balis. Der Asphalt ist vor lauter Mopeds, Autos und Fahrzeugen, die irgendetwas dazwischen darstellen, kaum noch zu sehen. Einen Helm beim Mopedfahren trägt kaum jemand, dafür sitzen oft 3,4 oder auch 5 Menschen auf einem Scooter. Die Autos, die hier fahren, sind entweder recht neu oder so mitgenommen, dass der deutsche TÜV sie schon vor Jahren stillgelegt hätte. Durch all das Gewusel bewegen sich zusätzlich Fußgänger, es sind Einheimische und Touristen gleichermaßen. Regeln scheint es keine zu geben. Es ist das pure Chaos. Und doch schein es zu funktionieren. Wir sehen nirgends auf Bail einen Unfall. Wir starren alle  aus dem Fenster und saugen die unzähligen Eindrücke dieser komplett anderen Welt auf. Es beginnt zu regnen. Was uns in Hamburg genervt hat, stört hier gerade überhaupt nicht. Die Fahrt wird so fast meditativ, bis wir ca. 30 Minuten später in Sanur ankommen, einem eher ruhigeren, aber touristisch voll erschlossenem Ort an der Ostküste Balis.

Wir beziehen unser erstes Airbnb, eine tolle Wohnung mit tropischer Terrasse. Personal für die Einweisung ist bereits bei unserer Ankunft da. Wie wir noch später erfahren sollten, ist man in Asien immer mehr als rechtzeitig zur Stelle. Deutsche Pünktlichkeit ist komplett wertlos, wenn man die asiatische Form kennengelernt hat. Die Einweisung in das Haus erfolgte liebevoll, herzlich, mit einem Lächeln, voller Freude und Happiness. Und diese Happiness, so stellten wir später fest, ist in Asien allgegenwärtig. Mal äußerst intensiv, mal auf einem soliden Niveau, aber die deutsche Muffel-& Meckerkultur hatten wir hinter uns gelassen. Wir sind angekommen im neuen Leben. Wir sind angekommen auf Bali – der Insel der Götter! 

 

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